Unter Methoden des Wissenstransfers versteht man strukturierte Vorgehensweisen, mit denen Wissen innerhalb von Unternehmen und Organisationen gesichert, weitergegeben und nutzbar gemacht werden kann. Ziel ist es, Fachwissen, Erfahrungen und Kompetenzen von einzelnen Personen oder Teams so aufzubereiten und zu vermitteln, dass sie anderen Mitarbeitenden zugänglich sind und im betrieblichen Alltag wirksam eingesetzt werden können.
In der Praxis kommen verschiedene Methoden zum Einsatz, die je nach Situation, Wissensart und Zielgruppe ausgewählt werden. Zu den häufig genutzten Verfahren zählen unter anderem:
- Best Practice Sharing. Darunter versteht man das systematische Teilen bewährter Lösungen, um erfolgreiche Vorgehensweisen unternehmensweit zu verbreiten. Best Practice Sharing kommt zum Beispiel bei der Prozessoptimierung, dem Projektmanagement und dem Qualitätsmanagement zum Einsatz.
- Mentoring und Tandems. Dabei handelt es sich um den gezielten Wissenstransfer durch persönliche Begleitung und Zusammenarbeit zwischen erfahrenen und neuen Mitarbeitenden. Diese Methode eignet sich besonders zur Einarbeitung und Förderung neuer Mitarbeiter:innen, Auszubildender oder Trainees sowie zur Nachfolgeplanung.
- Wissensdokumentation meint das schriftliche oder digitale Festhalten von Fachwissen, etwa in Leitfäden, Wikis oder Erfahrungsberichten. Die Wissensdokumentationen dienen zur Wissenssicherung und können als Übergabedokumentationen und interne Nachschlagewerke genutzt werden.
- Erfahrungsberichte und Lessons Learned kommen zum Einsatz, wenn es um die Reflexion und Aufbereitung von Projekterfahrungen geht. Sie haben das Ziel, Fehler, die im Projekt gemacht wurden, in Zukunft zu vermeiden. Erfahrungsberichte und Lessons Learned kommen daher zum Projektabschluss zum Einsatz und dienen der Fehlerkultur und kontinuierlichen Verbesserung von Prozessen.
- Wissenswerkstätten oder Workshops sind interaktive Formate zur gemeinsamen Erarbeitung, Weitergabe und Sicherung von Wissen, die vor allem zum Teamlernen, zur Fachwissenssicherung, und für Veränderungsprozesse genutzt werden.
- Hospitationen und Job Shadowing meint das Lernen durch Beobachtung und Mitwirkung im Arbeitsalltag erfahrener Kolleginnen und Kollegen und wird häufig im Rahmen von Einarbeitungen genutzt. Neben fachlichem Wissen können Hospitationen und Job Shadowing auch zum besseren Rollenverständnis beitragen und den bereichsübergreifenden Austausch fördern.
Ein systematischer Einsatz solcher Methoden hilft Unternehmen dabei, den Verlust von Wissen – etwa durch Personalfluktuation oder demografischen Wandel – zu vermeiden, die Einarbeitung neuer Kolleg:innen, Trainees und Auszubildender zu verbessern und eine nachhaltige Lernkultur zu etablieren.
Erfolgreicher Wissenstransfer setzt voraus, dass diese Methoden nicht isoliert, sondern im Rahmen eines ganzheitlichen Wissensmanagements eingesetzt werden. In Ausbildungen und Seminaren lernen Fach- und Führungskräfte geeignete Transfermethode kennen und sind anschließend in der Lage, sie gezielt auszuwählen und in ihre Organisation zu integrieren.