Die Wissenstreppe (frei nach Prof. Dr. Klaus North) ist ein Modell, welches Wissen als ein Produkt aus kleinen Bausteinen versteht, die einem Prozess folgen. Das Modell besagt, dass Wissen durch den Einbau von Informationen in Erfahrungskontexte entsteht.
Dies ist sehr abstrakt und soll mit dem folgenden Beispiel verdeutlicht werden:
Die kleinsten Bausteine sind die Zeichen. Wenn man irgendwo die Zeichen 1, 5 und 0 sieht, sind das zunächst einmal nur Ziffern, die in keinem Zusammenhang stehen.
Werden diese Zeichen in Beziehung gesetzt, fügt man eine Syntax hinzu, so entstehen Daten. Schreibt man die 1, 5 und 0 also beispielsweise zusammen, dann kann man daraus Daten lesen, in diesem Fall die 150.
Erscheint diese Zahl auf der Anzeige eines Messinstruments, gibt man der Zahl eine Bedeutung. Liest man also die 150 in Gramm auf einer Waage ab, erhält man die Information, dass 150g gewogen wurden.
Aber erst mit der zusätzlichen Erfahrung, dass der Kuchen 250g Mehl braucht, hat man das Wissen, dass noch 100g fehlen.
Ein weiteres Modell, das Wissen beschreibt, ist die Wissensformel.
Diese lautet: Information + Erfahrungskontext = Wissen.
Wie lässt sich das verstehen?
Aus der Wissenstreppe hat sich ergeben, dass Informationen aus Daten und Bedeutung entstehen.
In dem vorhin beschriebenen Kuchen-Beispiel erhalten wir die Information, dass 150g Mehl gewogen wurden. Durch das Ablesen von der Waage gibt man den Daten, der Zahl 150, eine Bedeutung.
Diese Information wird mit dem Erfahrungskontext, dass man 250g Mehl benötigt, damit der Kuchen gelingt, zum Wissen, dass noch 100g Mehl fehlen.
Um neues Wissen zu entwickeln, treffen Informationen, oder in diesem Fall die Daten, auf Erfahrungskontexte. Es treffen also Informationen auf einen Menschen mit Vorerfahrungen, der Neues mit Bestehendem zu neuem Wissen konstruiert.
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