Explizites und implizites Wissen sind zwei grundlegende Wissensarten, die von dem ungarischen Chemiker und Philosophen Michael Polanyi in den 1960er Jahren definiert wurden. Explizites Wissen kann leicht in Worte gefasst werden, ist also leicht verbalisierbar, artikulierbar und kommunizierbar. Normalerweise liegt dieses Wissen bereits dokumentiert vor, zum Beispiel festgehalten in verschiedenen Medien wie Texten, Bild, Video oder in Form von Prozessbeschreibungen. Es kann einfach an Lernende, Mitarbeiter:innen  oder Kolleg:innen weitergegeben und problemlos kommuniziert werden, wie es beispielsweise bei Faktenwissen oder Arbeitsanweisungen der Fall ist.

Auf der anderen Seite ist das implizite Wissen schwer zu artikulieren und oft unbewusst erworben, wie zum Beispiel individuelle Erfahrungen oder Strategien. Es ist mitunter aufwendiger zu definieren und zu kommunizieren, aber dennoch von unschätzbarem Wert für die Organisation und die Leistung der Mitarbeiter:innen.

Wissensmanagement beschäftigt sich damit, explizites Wissen effektiv zu sammeln, zu organisieren, zu speichern und zu teilen, um es für Unternehmensentscheidungen und -prozesse nutzbar zu machen. Die erfolgreiche Weitergabe von explizitem Wissen von einer Person oder Abteilung zur anderen ist unerlässlich für die Verbesserung der Leistungsfähigkeit und die Entwicklung von Innovationen, indem die Kombination von verschiedenen Blickwinkeln ermöglicht wird.

Es ist wichtig, das implizite Wissen zu explizieren, indem man es kommuniziert und/oder dokumentiert, um es für andere zugänglich zu machen. Eine Möglichkeit hierfür ist beispielsweise die Schaffung von Communities of Practice, in denen Mitarbeiter:innen ihr Wissen teilen und voneinander lernen können.

Es ist also entscheidend, sowohl explizites als auch implizites Wissen zu berücksichtigen, um eine erfolgreiche Wissensmanagement-Strategie zu entwickeln.