Um in einer Welt der Informationsflut den Überblick zu behalten und den eigenen Wissensbestand zu strukturieren, ist es wichtig, über eine hohe Informationskompetenz zu verfügen. Die Auswahl der richtigen Wissenswege und die Fähigkeit, relevante Informationen zu selektieren und zu verdichten, sind entscheidend für den Erfolg des persönlichen Wissensmanagements. Im Gegensatz zum organisationalen Wissensmanagement geht es im persönlichen Wissensmanagement viel mehr um die individuelle Perspektive und den eigenen kontinuierlichen Lernprozess. Ausgangspunkt von persönlichem Wissensmanagement ist es, sich mit den eigenen Wissenszielen und deren Bewertung zu beschäftigen. Dabei stehen Wissen und Lernen in einem engen und wechselseitigen Verhältnis.
Prof. Dr. Reinmann und Prof. Dr. Eppler sind zwei Experten auf dem Gebiet des Wissensmanagements, die sich intensiv mit der Thematik des persönlichen Wissensmanagements beschäftigt haben. Sie betonen, wie wichtig es ist, die eigenen Denkweisen und Arbeitsbereiche zu hinterfragen, um Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln und das eigene Wissen kontinuierlich zu erweitern und zu aktualisieren.
Zentral für die persönliche Wissensarbeit ist der Erwerb, die Identifizierung und das Erfassen von neuem und wichtigem Wissen. Dies kann unter anderem durch das Lesen von Fachliteratur, das Verfolgen von Branchennachrichten und das Netzwerken mit Expert:innen erreicht werden. Hierbei können auch Lernmethoden wie regelmäßiges Wiederholen oder das Verbinden von neuem Wissen mit bereits vorhandenem Wissen helfen, sowie das Anwenden des eigenen Wissens. Solche Lernprozesse ermöglichen es, Wissen langfristig zu verarbeiten und zu behalten.
Durch die Nutzung von wissensbasierten Kommunikationstechnologien, wie beispielsweise soziale Netzwerke, kann Wissen mit anderen geteilt und diskutiert werden. Auch Wissensdatenbanken oder Wikis können hilfreich sein, um Wissen aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Mittels Wissenslandkarten oder Organisations- und Planungstools wird das eigene Wissen gebündelt und strukturiert.
Ist eine solche Strukturierung erst einmal vorhanden, ist auch die Herausforderung der steten Aktualisierung eines persönlichen Wissensbasis deutlich geringer. Wissensbestände sind nicht statisch. Wissen hat eine Halbwertszeit, die es zu berücksichtigen gilt. Es muss es regelmäßig überprüft und aktualisiert werden, um seine Relevanz aufrechterhalten zu können.
Der eigenverantwortliche Umgang mit persönlichem Wissen und intellektueller Weiterentwicklung macht ein persönliches Wissensmanagement aus. Durch die bewusste Beschäftigung mit der Thematik und die Nutzung von geeigneten Werkzeugen und Technologien können Wissensträger:innen ihr Wissen optimal nutzen, teilen und weiterentwickeln.
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